Von Sant Kirpal Singh, New Hampshire, 16. Oktober 1971
Wenn Meister in die Welt kommen, betrachten sie sie in der  richtigen Perspektive. Auch wir kommen und sehen, was hier geschieht,  aber die Ebene, von der sie die Dinge betrachten, ist eine ganz andere  als unsere. Er (ein Meister) sieht, wie die einen geboren werden und wie  einige in jungen Jahren, andere im hohen Alter sterben. Aber was  bedeutet das alles? Wie arbeitet dieser Körper? Es wird so dargestellt,  als ob er eine Maschine ohne Antrieb wäre! So lösten sie (die Meister)  das Mysterium: Es existiert eine Kraft, die im Körper wirkt und (zum  Zeitpunkt des Todes) zurückgezogen wird; der Körper arbeitet nur so  lange, wie der Bewohner des Körpers anwesend ist. Und so ist es, dass  der Bewohner des Körpers, in dem so viele Öffnungen sind – offene Augen,  Mund, Nase, Ohren – ihn nicht verlassen kann. Der Körper arbeitet so  lange, wie wir im Körper sind. 
Wer sind wir? Wir sind bewusste  Wesen, bewusste Wesenheiten. Aber wir sind im Körper, solange wir im  Körper kontrolliert werden. Ansonsten hätten wir ihn nach unserem Willen  und Wohlgefallen verlassen können. Das können wir (jedoch) nicht. Die  Kraft, die uns im Körper kontrolliert, wird die sich zum Ausdruck  bringende Gotteskraft genannt. Dieser Körper, der menschliche Körper,  wird als der höchste in der gesamten Schöpfung angesehen – Gott am  nächsten. Mohammedanische Schriften sagen, dass bei der Erschaffung des  menschlichen Körpers Gott die Engel hieß, sich davor zu verneigen; so  groß ist der Mensch. 
Außer dem menschlichen Körper sind alle  anderen gebunden. Sie haben keinen freien Willen. Im menschlichen Körper  sind wir zu einem gewissen Ausmaß gebunden und gleichzeitig in gewissem  Ausmaß frei. Sind die Schienen einer Eisenbahnlinie einmal gelegt,  läuft der Zug auf ihnen. Es liegt an euch, sie in der Richtung zu legen,  die ihr euch wünscht. Die Meister erkannten, dass dies eine goldene  Gelegenheit ist, wenn wir die Auswirkungen der Vergangenheit, die wir  selbst geschaffen haben, beenden können. 
Gleichfalls haben wir  den freien Willen erhalten. Der freie Wille bedeutet: Wir können zu  unserem Zuhause zurückgehen, und so kann unsere Heimat nur das  allumfassende Bewusstsein sein. Kabir sagte, dass wir vom selben Wesen  wie Gott sind. Gott ist alles Bewusstsein und wir sind Tropfen im Ozean  allen Bewusstseins, verkörpert im menschlichen Körper, der der höchste  in der ganzen Schöpfung ist. In ihm können wir den Weg zurück zu Gott  gehen.
Wenn Meister kommen, sehen sie, dass wir so viele  Kennzeichen an unserem Körper tragen. Manche nennen sich Hindus, andere  Moslems, Christen oder Juden usw. Die Meister jedoch sagen, dass Gott  den Menschen schuf; nur den Menschen. Diese Abzeichen erhielt er nicht  bei der Geburt, sondern wir haben sie später geschaffen. Wann? Die  Meister hatten das Rätsel des Lebens gelöst und auch die, die Ihnen  begegneten. Als sie den Schauplatz (der Welt) verließen, entstanden die  verschiedenen Gemeinschaften mit ihren äußeren Kennzeichen, um ihre  Lehren lebendig zu erhalten. Sie sind Gedankenschulen, denen wir uns  angeschlossen haben. Ihr Zweck war es, vielen Menschen Nutzen zu  bringen. Solange praktische Menschen vorhanden waren, konnten andere  auch das Rätsel des Lebens lösen. Welches Rätsel? Dass wir bewusste  Wesen sind, Tropfen im Ozean allen Bewusstseins, Brüder und Schwestern  in Gott und verkörpert in der menschlichen Form. Zu einem gewissen  Ausmaß sind wir gebunden, als eine Reaktion aus der Vergangenheit – von  dem, was wir in unseren vergangenen Leben getan haben. So wie ihr sät,  so werdet ihr ernten. Nachdem wir aber darüber hinausgekommen sind,  können wir uns selbst und Gott erkennen. Solange Menschen mit  praktischer Erfahrung lebten, konnten andere Nutzen daraus ziehen. Aber  aus Mangel an Menschen mit praktischer Erfahrung erstarrten die  Gemeinschaften und der Verfall setzte ein. So wurden Meister hierher  gesandt. Gott sandte Menschen, die Er auswählte, das ist Seine Arbeit.  Er (der Meister) wird nicht durch eine Abstimmung gewählt wie ein  Premierminister oder Präsident. Wen Er auch für sich arbeiten lässt, Er  sendet Menschen, die uns nach Hause führen können und uns aus der  Täuschung, unter deren Einfluss wir stehen, befreien.
Wenn die  Meister kommen, wenden sie sich nicht an einen "Ismus" oder sagen:  "Hindu, Mohammedaner, Christ, komm und höre mir jetzt zu" ... Sie wenden  sich entweder an die Seele oder an den menschlichen Körper. Was sagen  sie? Sie sprechen eine offenkundige Wahrheit aus: "Dieser Körper ist  nicht euer ständiges Zuhause. Ihr müsst ihn (eines Tages) verlassen."  Alle haben den Körper verlassen, seien es Könige oder Untertanen,  Philosophen, Heilige oder Inkarnationen – jeder, der den Körper annahm,  musste ihn (wieder) verlassen. Ebenso müsst auch ihr den Körper (eines  Tages) verlassen. Wir sind bewusste Wesenheiten und dieser Körper  besteht aus Materie. Sie sagen: "Welche Verbindung kann zwischen beiden  bestehen? Ihr seid eine bewusste Wesenheit und lebt im menschlichen  Körper, der aus Materie besteht und sich in jedem Augenblick des Lebens  verändert, und ihr werdet davon mitgezogen.
Dieser Körper ist die  einzige Gelegenheit, die ihr erhalten habt, um den besten Gebrauch  davon zu machen. Was ist der beste Gebrauch? "Mensch, erkenne dich  selbst!" Bist du der Körper? Ihr sagt, "Nein", denn ihr werdet ihn  verlassen. Wir sagen: "Das ist meine Uhr oder mein Mantel". Ähnlich  sagen wir auch: "Mein Verstand sagt – meine Augen sehen das – meine  Ohren hören das." Jeden Tag benutzen wir die Worte: Aber das seid nicht  ihr, das gehört euch. Die Meister sehen, dass wir so sehr mit dem Körper  und den nach außen gerichteten Sinnen identifiziert sind, dass wir uns  selbst vergessen haben.
Ihr sagt, dass ihr auf der Ebene des  menschlichen Körpers arbeitet. Dieser und die Welt um uns verändern sich  jedoch, da sie aus Materie bestehen, mit der gleichen Geschwindigkeit,  mit der sich der Körper ändert, und wir sind damit identifiziert. Der  Eindruck der Beständigkeit ist eine optische Täuschung. Doch die Meister  sind gute Beobachter, sie sehen, was (tatsächlich) geschieht. Der  Meister ist ein bewusster Mensch, ein bewusstes Wesen. Er unterliegt  nicht der Täuschung (zu denken), dass diese Welt Seine Heimat sei und  dass Er niemals sterben werde. Es ist richtig, die Seele wird niemals  sterben. Da wir jedoch mit dem Körper identifiziert sind, sagen wir:  "Mein Körper wird nicht sterben." Das ist die große Täuschung, der wir  alle unterliegen. Das erste, was die Meister uns sagen, ist: "Diese Welt  ist nicht unsere Heimat", und sie sagen auch, dass der menschliche  Körper, den wir erhielten – obwohl alle Schriften von ihm als einer  goldenen Gelegenheit sprechen – doch nicht unsere ewige Heimat ist. Er  ist vergänglich und doch die höchste Form in der ganzen Schöpfung. Die  Rishis aus alten Zeiten und andere, die den Körper verlassen hatten und  sich am Glanz höherer Ebenen erfreuten, wählten, wenn sie wiederkamen,  den menschlichen Körper. Wir arbeiten nun jedoch auf der Ebene des  menschlichen Körpers. So leben wir in einer großen Täuschung. Der Grund  ist, dass unsere Seele unter der Kontrolle des Gemüts steht und das  Gemüt dem Einfluss der nach außen gerichteten Sinne unterliegt, die  unwiderstehlich von den äußeren Freuden angezogen werden. Wir sind so  sehr damit identifiziert, dass wir unser (eigentliches) Selbst nicht  davon unterscheiden können. Auf der Ebene des Intellekts sagen wir  (natürlich): "Ich bin nicht der Körper, nicht der Intellekt, ich habe  die nach außen gerichteten Sinne." Das ist die Täuschung, der wir  unterliegen. 
Jeder Tag, jede Stunde, jede Minute bringt uns der  letzten großen Umwandlung näher, die Tod genannt wird. Er erwartet uns –  jeden einzelnen. Guru Nanak sagte, dass der Körper mit der negativen  Kraft verlobt ist: Früher oder später wird sie den Körper mitnehmen. Das  ist nicht der Ort, wo wir (auf Dauer) zu leben haben. Was kann man also  tun? Wacht auf! – Ihr seid bewusste Wesen, versteht ihr – Tropfen aus  dem Ozean aller Bewusstheit! Dieses Allbewusstsein ist alle Weisheit, es  ist immerwährend und ewig und es birgt alle Freude und Frieden in sich.  Einen Abglanz davon tragt ihr in euch. Es ist der Abglanz davon; doch  der Eindruck, unter dem ihr steht, ist falsch, da ihr euch mit dem  menschlichen Körper und den nach außen gerichteten Sinnen identifiziert.  Wenn ein Kind spricht, sagt es: "Ich bin der beste – niemand weiß mehr  als ich!" Das ist ein Abglanz dieser bewussten Gotteskraft, die in ihm  wirkt, die alles Bewusstsein ist. Ähnlich haben wir uns mit unserem  Körper identifiziert, und wir halten den Abglanz (des Allbewusstseins)  in unserer Seele für etwas, das von unserem Körper kommt. Von Geburt an  wollten wir Glück, Freude haben. Wozu verdienen wir Geld? Um glücklich  zu sein. Wozu haben wir Familie? Um glücklich zu sein. Aus welchem Grund  möchten wir Besitztümer haben? Um glücklich zu sein. Aber es ist ein  sich veränderndes Panorama: Ihr seid an den Körper verhaftet, doch der  Körper wird euch verlassen müssen! Ihr steht unter einem Befehl: Ihr  seid im menschlichen Körper gefangen, als Auswirkung der Vergangenheit,  entsprechend der fließenden Feder Gottes, die niederschreibt, was  unseren eigenen Handlungen in der Vergangenheit entspricht.
Das  ist das erste: Es besteht eine große Täuschung, aber da ihr euch damit  identifiziert, wie könnt ihr daraus entkommen. Das ist der Punkt (auf  den es ankommt). Die Meister haben Mitleid mit uns. Wir selbst können  uns nicht erkennen, denn wir sind mit dem Körper und unserer Umgebung  identifiziert und haben unser Selbst vergessen, und alle Methoden und  Praktiken, die wir anwenden, um uns selbst und Gott zu erkennen, hängen  damit zusammen. Wie können wir uns dann darüber erheben? So geben die  Meister uns eine Demonstration. Als erstes fordern sie uns auf: "Mensch,  erkenne dich selbst – (erkenne), wer oder was du bist. Du bist nicht  der Körper, du bist nicht der Verstand, du hast nur äußere Besitztümer,  die du verlierst, wenn du den Körper verlässt. Wenn nicht einmal der  Körper mit dir gehen kann, wie dann andere Dinge, die man infolgedessen  erhalten hat?" Das sagen sie uns als erstes, aber wir glauben es nicht.
"In welcher Weise sind wir vom Körper verschieden? Wie können wir  das erkennen?" So demonstriert Er es uns (praktisch): "Gut, setzt euch  hin." Er sagt, dass der äußere Ausdruck unserer Seele die Aufmerksamkeit  ist. Gott ist alle Aufmerksamkeit, und es ist diese Aufmerksamkeit, die  wirkt und sich mit dem Äußeren identifiziert. Wir müssen die  Aufmerksamkeit von außen und vom ganzen Körper unten zurückziehen. Die  Aufmerksamkeit gibt dem Körper Kraft, die Aufmerksamkeit gibt dem Gemüt  Kraft, sie gibt dem Intellekt Kraft und ebenso den nach außen  gerichteten Sinnen. Ihr habt sicherlich in eurem Leben die Erfahrung  gemacht, dass euch jemand rief, ihr es aber nicht wahrgenommen habt.  Oder es geht jemand an euch vorbei, ohne dass ihr es bemerkt. Jemand  kommt und setzt sich neben euch, aber ihr bemerkt es nicht. Dann beklagt  er sich: "Ich habe dich gerufen, aber du hast nicht geantwortet! Ich  bin doch an dir vorbeigegangen, warum hast du mich nicht gesehen?" Ihr  könnt nur entgegnen, dass eure Aufmerksamkeit völlig in etwas vertieft  war. Das zeigt klar, dass die nach außen gerichteten Sinne nicht  arbeiten, wenn die Aufmerksamkeit nicht mit ihnen verbunden ist.
Die  Rishis entwickelten daher sehr langwierige Methoden, die mit dem  physischen Körper, den Pranas, dem Herz und dem Intellekt  zusammenhingen. Aber es dauerte Hunderte von Jahren um sich auf diese  Weise über das Körperbewusstsein zu erheben, denn sie lenkten die  Aufmerksamkeit auf die Pranakräfte. Die Meister sagen deshalb ganz  einfach: "Schaut her, ihr habt all diese Dinge, aber ihr seid   Aufmerksamkeit. Nur aufgrund der Aufmerksamkeit arbeitet alles. Wenn  eure Aufmerksamkeit in eurem Selbst vertieft ist, dann existiert für  euch die Welt nicht. Die Welt wird geschaffen, wenn ihr sie wahrnehmt."  (Sie besteht natürlich schon, aber ihr werdet euch ihrer bewusst, wenn  ihr sie seht.) Ich schaue jetzt auf euch und nicht hinter mich – so kann  ich die, die dort sitzen, nicht sehen. Solange ich mich nicht nach  ihnen umschaue, kann ich sie nicht sehen. Natürlich sind sie da, aber  man nimmt sie nicht wahr, wenn sich unsere Aufmerksamkeit nicht darauf  richtet. Das ist das Wichtigste, das wir lernen müssen.
Wir sind  also bewusste Wesen, wir sind alle Aufmerksamkeit. Wenn wir unsere  Aufmerksamkeit kontrollieren, können wir das Überselbst erkennen. Wenn  wir uns selbst erkennen, sind wir fähig, das Überselbst zu erkennen.  Worin besteht die Schwierigkeit? Das Bedauerliche ist, dass wir nicht  wissen, wie wir uns selbst erkennen können. Wir kennen uns nur auf der  Ebene der Gefühle, oder indem wir Schlussfolgerungen ziehen oder durch  Emotionen. Ihr habt euch noch nicht durch Selbst–Analyse erkannt – so  wie ihr sagt: "Das ist meine Uhr, ich kann sie ablegen; das ist mein  Taschentuch, ich kann es weglegen; das ist meine Brille, ich kann sie  absetzen." Können wir unseren Körper ablegen? Oder unsere nach außen  gerichteten Sinne? Die Meister sagen, dass es möglich ist, und (sie)  sind kompetent, euch das zu demonstrieren. Wie könnt ihr die  Aufmerksamkeit von außen und vom Körper unten zurückziehen? Wenn ihr  euch vollkommen von außen (von der äußeren Umgebung) und eurem Körper  zurückzieht, werdet ihr sehen, ihr werdet das Gefühl haben, dass es  keine Welt, keinen Körper gibt. Dann könnt ihr den weiteren Weg und die  kontrollierende Kraft (in euch) erkennen. Aber das geschieht nur, wenn  ihr euch selbst erkennt. So kommen die Meister und erklären: "Sieh, o  Mensch, dieser Körper, diese Welt sind nicht deine Heimat." 
Wenn  wir uns dieses Motto immer vor Augen halten, wird sich unser  Blickwinkel ändern. Unsere Handlungsweise und unsere gesamte Lebensweise  wird sich ändern. Ihr seid beispielsweise für vier, fünf Tage hierher  gekommen. Ihr wisst, dass dies nicht euer Zuhause ist, dass ihr nur für  fünf Tage hier seid und dann wieder gehen müsst. Was werdet ihr tun?  Etwa Häuser bauen? Ergreift ihr Besitz und streitet euch: "Das gehört  mir, das gehört dir." Werdet ihr das tun? Nein! Denn ihr wisst, dass ihr  wieder gehen müsst – dieser Platz gehört euch nicht. Das ist das erste,  was die Meister verständlich machen wollen: Dieser Ort ist nicht eure  Heimat. Was sagen sie weiter? "Seid ihr völlig überzeugt, dass dies  nicht eure Heimat ist?" Wir antworten: "Ja, ja!" Aber in Wirklichkeit  sind wir nicht überzeugt. Unsere Lippen sprechen es aus, unser Verstand  sagt: "Ja, es scheint so zu sein", aber in Wirklichkeit ziehen wir es  nicht in Betracht. Denn diese Dinge werden für uns wie ein Zuhause, und  das wirkt sich natürlich auf unsere ganze Sichtweise aus. Die Meister  fragen deshalb: "Wenn ihr hier nicht zu Hause seid, warum geht ihr nicht  in eure Heimat zurück? Ihr seid bewusste Wesen, eure Heimat kann nur  allumfassendes Bewusstsein sein. Ihr wurdet von Gott hierher gesandt,  warum geht ihr nicht nach Hause?" 
So sendet Gott seine  Botschafter, um den Menschen zu sagen: "Kommt, macht euch auf, kommt  zurück nach Hause, bitte – der menschliche Körper hat die höchste  Stellung in der Schöpfung – ihn habt ihr erhalten! Ihr seid sehr  glücklich zu schätzen! Das ist jetzt die goldene Gelegenheit, ihr könnt  zurückkommen." – und sie demonstrieren euch, wie man zurückkommt. 
Die  Meditation ist dazu da zu lernen, wie ihr eure Aufmerksamkeit von außen  zurückzieht. Wenn ihr einmal von Herzen überzeugt seid, wird sich euer  ganzes Leben ändern.
Warum geht ihr nicht nach Hause? Einmal  müsst ihr schließlich gehen, ob nach fünf Tagen, nach einem oder zwei  Monaten oder nach zehn Tagen. Wenn der Zeitpunkt festgelegt ist, was tut  man dann? Bei einem Schüler, der vor dem Examen steht, liegt der  Prüfungstermin fest. Wenn ihm nur noch ein Monat zur Verfügung steht,  vermeidet er es, außer Haus etwas zu tun, um Zeit für sein Studium zu  gewinnen, um so für seine Prüfung vorbereitet zu sein. Hat er nur noch  eine Woche zur Verfügung, nimmt er sogar seine Bücher in das Badezimmer  mit, denn der Prüfungstermin steht unmittelbar bevor. Wir wissen, dass  unsere Zeit natürlich festgelegt ist. Wir wissen jedoch leider nicht den  genauen Zeitpunkt. Um wieviel mehr müssten wir darauf vorbereitet sein  zu gehen? Denkt nur einen Moment darüber nach und macht es euch klar,  denn diese eine Lektion wird euch das Leben aus einem ganz anderen  Blickwinkel sehen lassen.
Wir haben uns selbst vergessen und sehen leider die Welt nur von der  physischen Ebene aus. Wir sagen: "Hier ist der Himmel – wenn es  überhaupt einen Himmel gibt." Manche, die sehr an diesen (äußeren)  Dingen hängen, sagen: "Was ist schon der Himmel? Das hier ist der  Himmel, warum sollten wir uns darum kümmern?" Das ist der Grund, warum  wir den Meistern nicht glauben, wenn sie darauf aufmerksam machen. Aber  gleichzeitig sehen wir mit unseren eigenen Augen, wie täglich die  Menschen zum Verbrennungsplatz oder Friedhof gehen – einer kommt um den  anderen zu begraben. Wird nicht euer Körper eines Tages auch dorthin  gebracht werden? Jetzt tragt ihr die Körper derer, die gegangen sind.  (Eines Tages) wird jemand auch euren Körper tragen, nicht wahr? Wenn  diese Welt nicht unsere Heimat ist, erhebt sich natürlich die Frage: Wo  ist unsere Heimat? Wenn wir bewusste Wesen sind, dann kann unsere Heimat  nur die Allbewusstheit sein. 
Wie können wir nach Hause  zurückkehren? Das ist unsere eigentliche Aufgabe. Die Meister sagen (in  wenigen Worten – Meister spricht in wenigen, einfachen Worten, die  voller tiefer Bedeutung sind): "Schaut her, das ist nicht euer Zuhause."  Der menschliche Körper ist ein Tempel, der euch als goldene Gelegenheit  gegeben wurde, um in eure Heimat zurückzugehen. Was kann dieses Zuhause  sein? Das ist die Frage. Es kann nur alles Bewusstsein sein, denn wir  sind bewusst. Deshalb sagen sie: "Kehrt in eure Heimat zurück. Wie lange  könnt ihr noch in dieser Welt leben?" Schließlich ist jeder (einmal)  gegangen. Der letzte Feind, den wir bezwingen müssen, ist der Tod, da es  vor ihm kein Entrinnen gibt. Was ist der Tod? Der Tod bedeutet, den  Körper zu verlassen, aber wir wissen nicht, wie wir den Körper verlassen  können, das ist das eine, das uns Angst macht. Die zweite Frage ist:  "Was wird dann unser Schicksal sein?" Der Tod erscheint als etwas  Bedrohliches, jeder hat Angst vor ihm. Wir möchten hier ein unendliches  Leben. Aber zuletzt werdet ihr aus diesem Körper herausgezogen, ob ihr  es wollt oder nicht. Wenn eine Taube sieht, dass sich eine Katze nähert,  und sie die Augen verschließt, denkt ihr, dass die Katze sie deshalb  nicht auffrisst? Die Augen zu verschließen wird nicht helfen. Ihr habt  Unterscheidungsvermögen, ihr habt Weitblick, macht den besten Gebrauch  davon. Wenn ihr das zu eurem Wahlspruch macht, wenn ihr davon überzeugt  seid, wird sich euer ganzes Leben ändern. Dann werdet ihr etwas tun. Ihr  werdet denken: "Wenn das nicht meine Heimat ist, wo ist sie dann?" So  sagen die Meister: "Wenn ihr bewusste Wesen seid und eure Heimat nichts  anderes ist als alles Bewusstsein, und Ihr im menschlichen Körper die  goldene Gelegenheit erhalten habt, was ist dann eure wirkliche Aufgabe?  Eure ganz persönliche Aufgabe?" Den Weg nach Hause zu finden. Alles  andere, was ihr tut, ist entweder Aktion oder Reaktion: Ihr habt  Schulden, die an die zurückzuzahlen sind, mit denen ihr verbunden seid –  Brüder, Schwestern, Ehefrauen, Ehemänner, Mütter und Kinder. Wenn sie  beglichen sind, was dann? Wenn wir wieder an der Welt hängen, gehen wir  natürlich dorthin, wo wir unsere Verhaftungen haben. Haben wir dagegen  eine Bindung an unser (wirkliches) Zuhause – wenn wir nach Hause gehen  wollen, wenn wir unsere Heimat lieben und durch die Gnade eines Meisters  damit in Verbindung gekommen sind – gehen wir natürlich dorthin, womit  wir verbunden sind: zurück nach Hause.
So ergeben sich zwei  Dinge. Einmal: Diese Welt ist nicht unsere (Welt). Wenn ihr das als eure  tägliche Lektion nehmt, werdet ihr wie ein erwachter Mensch  zurückgehen, und dann müsst ihr auf den Weg gestellt werden. Zweitens:  Wenn die Welt nicht uns gehört, was muss man tun, um zu erkennen, wo  unsere Heimat liegt? Wie kann man sie erreichen?
Dieser Körper  ist uns keine Hilfe, er muss zurückgelassen werden. Das kommt also als  nächstes. Die Meister sagen: "Nun gut, macht weiter, erledigt eure  eigene Aufgabe. Warum in die Arbeit von anderen verwickelt sein? Kümmert  euch um eure eigenen Angelegenheiten." Wenn ihr glücklich werdet, sind  alle glücklich; wenn ihr bewusst werdet und beständigen Frieden habt,  wird sich natürlich alles ändern. Die Meister sagen, was dann zu tun  ist: "Kommt zu einem Meister, einem Guru, der euch als erstes befähigt,  das Rätsel dieses menschlichen Körpers zu lösen." Durch (Selbst–)  Analyse werdet ihr erkennen, wer ihr seid, was ihr seid. Das ist das  erste, was erlernt werden muss. Manchmal sagt ihr es selbst, manchmal  hört ihr es, aber ihr seid nicht überzeugt. Ihr seid nur dann überzeugt,  wenn ihr seht, dass ihr nicht der Körper seid, wenn ihr euch für eine  Zeitlang über das Körperbewusstsein erhebt. Das ist das erste, was Er  uns gibt. Wer gibt es? Der Botschafter Gottes. Gott wohnt in jedem  Herzen, der Mensch, in dem Er sich offenbart hat, hat sich über das  Körperbewusstsein erhoben und befähigt andere gleichfalls, sich zu  erheben. Er demonstriert es. Er sagt: "Der Weg zurück nach Hause liegt  in uns."
Der absolute Gott kann von niemandem erkannt werden;  niemand hat Gott jemals gesehen. Aber die sich zum Ausdruck bringende  Gotteskraft, die die Ursache der gesamten Schöpfung ist, die die ganze  Schöpfung kontrolliert, die auch eure Seele im Körper kontrolliert,  führt euch zu Gott in Seiner absoluten Form. Es ist wie bei der Sonne:  Wenn man einen Strahl ergreifen könnte – wohin würde er führen? Direkt  zur Sonne.
Ihr fragt, was man tun kann? Kommt zu einem Guru,  einem Meister. "Guru" bedeutet auch, dass Gott in euch ist. Die zwei  äußeren Aspekte Gottes sind Licht und Ton. Wir sind Funken dieses großen  Lichts. Es heißt daher: "Gebt acht, dass das Licht in euch nicht zu  Finsternis wird." Das Licht ist schon da, aber es ist von so vielen  Hüllen bedeckt – der physischen, der astralen, der kausalen ... Sie (die  Meister) sagen: "Legt diese Hüllen ab." Wenn eine Lampe brennt und  darüber sind eins, zwei, drei oder vier Hüllen, dann könnt ihr kein  Licht sehen. Nehmt ihr jedoch eine Hülle weg, wird etwas Licht zu sehen  sein. Entfernt ihr die anderen, wird mehr Licht kommen. Entfernt ihr  alle, erstrahlt das volle Licht. Er (der Meister) sagt also: "Begegnet  einem Guru, einem Meister, der euch als erstes zurückbringen wird, der  eure Aufmerksamkeit von außen zurückzieht und euch auf Höhe der Augen  bringt – zum Sitz der Seele hinter den Augen – und euch dort mit der  sich zum Ausdruck bringenden Gotteskraft verbindet." Ihr schreitet dann  von Tag zu Tag fort; das ist der direkte Weg zurück zu Gott.
Was  ist also eure eigentliche Aufgabe? Alles andere sind zweitrangige Dinge,  die ihr als Frucht eurer begangenen Taten zurückzuzahlen habt. Was ihr  gesät habt, müsst ihr ernten. Zahlt die Schulden zurück und macht keine  neuen, dann wird euch niemand aufhalten. Wenn ihr weitere Schulden  eingeht, müsst ihr auch die Auswirkung davon ertragen. Die Meister  sagen: "Zahlt die Schulden zurück und verbindet die Seele mit Gott in  euch." Wenn die Schulden zurückgezahlt sind und ihr eine Verbindung zu  dieser Kraft in euch habt, werdet ihr sicherlich nach Hause gehen. Aber  durch wen geschieht dies alles? Das ist der (entscheidende) Punkt –  durch einen Botschafter Gottes, durch den Er wirkt, durch den Seine  Gnade wirkt. Er wird niemals von sich sagen: "Ich tue es." Er wird  sagen: "Seine Gnade wirkt." Er nimmt euch in Seine Obhut und wird euch  niemals verlassen, bis ans Ende der Welt. Keinen, für den Er  Verantwortung übernommen hat, kann die negative Kraft kontrollieren,  kann sie von Ihm – von Gott – trennen. Von Tag zu Tag müsst ihr das  erkennen.
Was ist dieses Naam oder das Wort? Es ist die sich zum  Ausdruck bringende Gotteskraft, die sich in zweifacher Weise ausdrückt:  Licht und Ton. Das ist eure eigentliche Aufgabe, die durch die Gnade  eines Meisters getan werden kann. Wer euch in Seine Obhut nimmt, kümmert  sich auch um eure Zukunft. Er übernimmt die Verantwortung, euch zu  eurem wirklichen Zuhause zurückzubringen. Das ist der Grund, weshalb  Christus sagte: "Ich werde euch nie verlassen noch versäumen; wahrlich,  ich bin immer bei euch, bis ans Ende der Welt." Welcher (Seiner)  Botschafter es auch sein mag, durch welchen Pol Er auch wirken mag,  Seine Verantwortung besteht darin, euch nach Hause zurückzubringen. Er  wird euch niemals verlassen, auch wenn ihr Ihn verlassen solltet. Er  wird euch niemals gehen lassen. Als Christus kam, fragten ihn die Leute:  "Was machst du?" Er sagte: "Viele Schafe sind verloren, ich muss nach  ihnen suchen; ich bin gekommen, um sie zu finden." Wir sind Gottes  Schafe. Unsere Seele ist vom selben Wesen wie Gott. So sind wir alle  Brüder und Schwestern in Gott. 
Als erstes sollten wir begreifen,  dass wir den Körper verlassen müssen – dann wird unser ganzes Leben  rein, aufrichtig und ohne Feindschaft sein; wahr gegenüber Gott. Wie ein  Kind, so unschuldig. Wir haben bereits so viele Eindrücke von der  äußeren Welt in unseren vergangenen Geburten aufgenommen. Jetzt müssen  wir all diese Eindrücke abschütteln. Wir müssen sie wegwischen,  abwaschen. Wer übernimmt das? Wenn ein Kleidungsstück sehr schmutzig  ist, geben wir es einem Wäscher. Wird er sich weigern, es anzunehmen?  Niemals. Er sagt: "Das ist meine Aufgabe. Ich werde es machen." Wenn die  Meister jemanden annehmen, dann wissen sie, dass er die Seele ist. Der  Schmutz besteht nur aus den Eindrücken, die durch die nach außen  gerichteten Sinne aufgenommen werden. Er weiß, dass sie (die Seele)  reines Gold ist, bedeckt mit Schmutz. Er wird versuchen, diesen Schmutz  abzuwaschen, und dann seid ihr Gold. Dieses Reinigen kann nur durch  einen Meister geschehen. Wenn wir uns einfach Ihm hingeben, wird Er es  umso schneller tun. Wenn ein Kind schmutzig ist und die Mutter es  waschen möchte und das Kind sich mit Armen und Beinen wehrt, wird die  Mutter es gehen lassen? Sie hält es fest und wäscht es. In ähnlicher  Weise könnt ihr nicht selbst das alles wegwaschen. Erlaubt es einfach  dem, zu dessen Füßen ihr sitzt. Gott hat die Aufgabe das zu tun. Dieser  Schmutz (die Eindrücke aus früheren Geburten) kann weggewaschen werden.  Wie viele Geburten werden es sein? Der menschliche Körper wurde uns  gegeben, um uns von der Last der Rückwirkungen aus der Vergangenheit zu  befreien. Das kann nur geschehen, wenn wir durch Gottes Gnade zu Füßen  eines Meisters uns selbst und Gott erkennen. Wie (geschieht das)? Wenn  ihr bewusster Mitarbeiter am göttlichen Plan werdet, verliert ihr euer  Ego. Ihr seht: "Er ist der Handelnde, ich bin nicht der Handelnde." Wer  wird in diesem Fall ernten, was ihr gesät habt? Ihr seid es nicht, denn  euer Ego ist verschwunden. Ihr erntet nur, wenn ihr es seid, wenn ihr  der Handelnde seid. So müssen wir alle Sünden der Vergangenheit  wegwaschen, solange wir im menschlichen Körper sind – wenn wir mit  Gottes Gnade einen lebenden Meister erhalten haben. Es ist ein großer  Segen, einen lebenden Meister zu haben. Er begegnet euch, Er beseitigt  die Täuschung. Er sagt euch, dass ihr die Seele seid, dass dieser Körper  nicht euer Zuhause ist und dass Gotterkenntnis der Weg ist, um nach  Hause zu kommen. Er gibt eine Erfahrung, wie man sich selbst erkennt und  bringt euch in Verbindung mit der sich zum Ausdruck bringenden  Gotteskraft, die euch zu Gott zurückbringt. Er führt euch, ist immer um  euer Wohlergehen und euren Fortschritt besorgt. Je gehorsamer ihr seid,  desto schneller kehrt ihr zurück. Das ist der Grund, warum Christus  sagte: "Wenn ihr mich liebt, haltet meine Gebote!"
Zwei Dinge  sind erforderlich, um all den Schmutz der Vergangenheit und der  Gegenwart fortzuwaschen: zu den Füßen eines Meisters zu kommen und Ihm  zu gehorchen. Schaut, davon hängt alles ab: Wenn ihr überzeugt seid,  dass ihr den Körper verlassen müsst, dann werden euch alle äußeren Dinge  nicht mehr anziehen. Jetzt lassen wir uns von den Vergnügungen im  Äußeren mitreißen. Fünf Leidenschaften sind sehr stark: Lust, Ärger,  Habsucht, Verhaftetsein und Ego. Alle greifen uns über die nach außen  gerichteten Sinne an. Inwieweit werdet ihr damit weitermachen, wenn ihr  dann den Körper verlassen habt? Wenn ihr eines Tages den Körper  verlassen müsst, warum nicht von jetzt an lernen, wie man ihn verlassen  kann? Ein kluger Mensch wird das tun, denn er besitzt Weitblick. Wenn  ihr irgendeine Aufgabe zu erledigen habt, wisst ihr, wenn ihr so oder so  vorgeht, wird sie erledigt werden, und so arbeitet ihr weiter daran. In  ähnlicher Weise wisst ihr, dass ihr gehen müsst, dass das unabänderlich  ist, und ob es eine selbstverständliche Tatsache ist oder nicht, ihr  müsst den Körper verlassen, so wie alle ihn verlassen müssen. Ihr müsst  ihn verlassen, und ich muss ihn verlassen. Ihr könnt nur arbeiten,  solange es Tag ist, nicht wenn es Nacht wird. Was sagte Christus? "Ich  muss die Arbeit dessen tun, der mich gesandt hat, solange es Tag ist  (solange ich lebe); wenn die Nacht kommt, kann niemand mehr arbeiten.  Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt." Versteht ihr  mich? Es sind einfach zu verstehende Dinge, die ich euch vor Augen  geführt habe. Einmal: Diese Welt ist nicht unsere Heimat. Zum anderen:  Wenn sie nicht unsere Heimat ist, wo liegt unsere Heimat dann? Wir sind  bewusste Wesen und nicht das, wodurch wir äußerlich gekennzeichnet sind.  Wir sind nicht Herr Singh, Herr Schmidt, Herr Khan, das sind Namen, die  man dem Körper gibt. Ihr seid beseelte Körper.
Das ist jetzt  also klar – die äußeren Vergnügungen, Verhaftungen und Beziehungen  bestehen nur solange, bis ihr den Körper verlasst und wir alle müssen  den Körper verlassen. Wenn wir überzeugt sind, dass wir den Körper  verlassen müssen, ist es dann nicht konsequent, jetzt allmählich zu  lernen, wie man den Körper verlässt? Warum allmählich? Wenn  beispielsweise ein seidenes Tuch ausgebreitet über einem Dornenbusch  hängt und ihr das Tuch wieder nehmen möchtet, könnt ihr es nur dann auf  einmal nehmen, indem ihr es (mit einem Ruck) wegzieht. Denkt ihr nicht,  dass es zerreißt, wenn man es so wegzieht? Wenn ihr Tag für Tag  versucht, es (nach und nach) abzunehmen, wird es euch das erste Mal erst  nach einer gewissen Zeit gelingen. Später gelingt es einem nach einer  Stunde, dann nach einer halben Stunde und zuletzt (vielleicht) nach  wenigen Minuten.
Das sind offenkundige Tatsachen, die ich euch  vor Augen führe, und keine neue Philosophie. Das ist ein Gespräch auf  der Ebene des gesunden Menschenverstandes. So sagt Er: "Beginnt heute  damit, mein Herr, den Körper zu verlassen. Lasst alle Bindungen los."  Wenn ihr einen Ort verlassen müsst und jemand macht euch  Schwierigkeiten, sagt ihr: "Was macht es schon, ich muss morgen gehen.  Was kümmert es mich?" Ist das nicht eure Einstellung? Eine solche  Haltung werdet ihr wohl einnehmen. Ähnlich kommen die Meister, um uns zu  sagen: "Erfüllt eure Aufgabe." Ihr werdet sagen: "Ist alles andere  nicht auch unsere Aufgabe?" Natürlich, jedoch ist all das eine Folge der  Vergangenheit. So ist der eine als Sohn mit euch verbunden, der andere  als Vater, ein anderer als Bruder. Aber es ist Gott, der euch  miteinander verbunden hat, habt deshalb Respekt für sie und gleicht die  Schulden freudig aus. Je früher jemand die Schulden, die er hat,  zurückzahlt, desto besser ist es, nicht wahr? Er wird dann ganz heiter  und frisch werden. Solange er Schulden hat, fürchtet er es, anderen in  die Augen zu schauen, denn vielleicht möchten sie Geld von ihm. Zahlt  also (alles) zurück, das ist das erste, und weiter: Das ist nicht der  Platz, an den ihr gehört.
Die Meister sagen, was zu tun ist und auf welche Weise. Sie  sagen, dass eure Aufmerksamkeit der äußere Ausdruck eurer Seele ist und  dass die Aufmerksamkeit vom Gemüt mitgezogen wird. Das Gemüt selbst wird  von den nach außen gerichteten Sinnen mitgezogen. Es kommt wieder und  wieder und die äußeren Freuden reißen es nur so mit. Die Meister sagen,  dass das Gemüt nur so lange wirken kann, wie ihr mit dem Gemüt zusammen  seid. Zieht es von außen zurück. Das Gemüt wird sich jedoch von außen  nicht zurückziehen, solange es nicht etwas Freudvolleres, Schöneres und  Anziehenderes findet als die äußeren Dinge. 
Das erste ist also:  Was soll mit dem Gemüt geschehen? Wie kann man ihm mehr Freude geben?  Der Weg ist, ihm die Wonne des Wassers des Lebens oder Naam zu geben,  den Nektar des Lebens. Dieses ist in euch. Nun, wenn man das Gemüt aber  nicht nach innen nehmen kann – man kann das Pferd zur Tränke führen,  aber man kann es nicht zwingen zu trinken. Die Meister lassen euch in  Meditation sitzen und ziehen die Seele zurück – denn die Seele gibt dem  Körper Kraft, die Seele gibt dem Gemüt Kraft, sonst könnte das Gemüt  nicht wirken. Unsere Aufmerksamkeit ist es, die den nach außen  gerichteten Sinnen Kraft gibt; sie können nicht unabhängig arbeiten. So  sagen sie (die Meister): "Zieht eure Aufmerksamkeit zurück und das  Gemüt, das den Freuden im Äußeren ergeben ist, wird mitkommen, denn es  wird im Innern mehr Glück erhalten. Wenn ihr eure Aufmerksamkeit  zurückzieht, wird das Gemüt auf ganz natürliche Weise folgen, denn es  kann nicht unabhängig wirken. Der Meister sagt, dass ihr die  Aufmerksamkeit in euch kontrollieren sollt – und an welcher Stelle? Am  Sitz der Seele in eurem Körper hinter den Augen. Wenn eure  Aufmerksamkeit dort völlig gesammelt ist, wird damit natürlich das Gemüt  auch dort sein. Nur wenn ihr ihm eure Aufmerksamkeit schenkt, wirkt das  Gemüt. Kommt ihr dorthin (an den Sitz der Seele), dann ist dort die  Naamkraft oder die Wortkraft. Ihr öffnet das innere Auge oder Einzelauge  und seht dann das Licht Gottes. 
Das Gemüt wird im Äußeren von  zwei Dingen angezogen: von einem schönen Anblick und sehr anziehender  Musik. Die sich zum Ausdruck bringende Gotteskraft drückt sich auf diese  beiden Arten aus – nur noch herrlicher, noch anziehender, noch  hinreißender. Wenn das Gemüt dieses Glück erlebt, möchte es natürlich  mehr. Im Vergleich dazu kann das Gemüt dann Dinge im Äußeren loslassen  und der Meister gibt euch davon eine Erfahrung – denn ihr selbst könnt  diese äußeren Dinge nicht loslassen. Wie ich bereits erklärte, sind wir,  ist unser "Ich", unser Selbst, bereits mit den nach außen gerichteten  Sinnen, mit Gemüt und Körper identifiziert. Ein anderer kann euch jedoch  nach oben nehmen. Es ist der Meister, der euch nach oben bringen, ja  ziehen kann. Er ist höhere Aufmerksamkeit – mit ein wenig Aufmerksamkeit  zieht Er (euch nach oben). Er sagt: "Gut, setzt euch hin, bewegt euch  nicht." Dann, wenn der Meister einen Auftrieb gibt, wird es geschehen.  Wenn das Gemüt diese Stärke erhält, wird es nicht mehr davon ablassen  und wird sich im Äußeren an nichts hängen. Die Meister sagen immer, dass  es für euch keinen anderen Weg gibt, aus dem Netz der nach außen  gerichteten Sinne zu entkommen. Ihr werdet (nach außen) gezogen und  könnt es nicht (allein). Es kann euch nur eine Kraft nach oben bringen,  nach oben ziehen. Ihr lebt in einem Gefängnis, in dem alle Türen  verschlossen sind; und ihr könnt nicht davonlaufen. Die einzige  Möglichkeit ist, die Schlösser aufzubrechen und hinauszugehen. Dabei  helfen euch die Meister; darin besteht eure eigentliche Aufgabe. Es ist  ihre wesentliche Aufgabe, euch nach Hause zu bringen. Sie sagen: "Ihr  seid schon so lange Zeit vom Haus eures Vaters entfernt. Hört mir mit  eurer ganzen Aufmerksamkeit zu; schenkt mir Gehör; hört, was ich sage;  das ist eure wirkliche Aufgabe und der einzige Weg, auf dem ihr  zurückgehen könnt. Sonst bleibt ihr ganz und gar in der Welt hängen und  könnt nicht entkommen.
Schließlich werdet ihr auf die Höhe eurer  Augen kommen. Ihr werdet von dem darunter liegenden Teil (eures Körpers)  zurückgezogen werden; eure Aufmerksamkeit wird dann vollkommen von  außen und dem Körper unten zurückgezogen. Dann werdet ihr das Auge  selbst sein. Der Körper ist dann vergessen, und ihr findet dort das  zehnte Tor, wo Er euch die Verbindung mit der sich zum Ausdruck  bringenden Gotteskraft gibt. Wer ist Er? Es ist der Meister oder Gott in  Ihm, der euch diese Verbindung geben kann. Niemand kann euch die  Verbindung mit Gott geben, versteht ihr, nur Gott selbst, wenn Er sich  offenbart. 
Es gibt Botschafter Gottes – ihre Hauptaufgabe ist  es, euch nach Hause zu bringen. Wenn ihr ihre Anweisungen genau befolgt,  hundertprozentig, kommt ihr schneller voran. Ansonsten verzögert ihr  euren Fortschritt. Ihr verschiebt es auf den nächsten Tag und beginnt  morgen statt heute: "Zuerst muss ich noch diese Arbeit beenden und dann  wird man sehen!" Dieses Aufschieben auf morgen ist ein schlimmes  Vergehen, wie die Veden sagen. Aufschieben ist der Dieb der Zeit. Wenn  wir unsere tägliche Arbeit tun und sie beenden würden, wieviel Arbeit  könnten wir dann erledigen! Das also ist die Aufgabe, der wir nachkommen  müssen. Hier ist nicht eure Heimat. Wenn ihr nicht überzeugt seid – was  ist dann eure Aufgabe? Wohin werdet ihr gehen? Wer seid ihr? Ihr seid  bewusste Wesen; ihr seid von Gemüt und Materie umgeben und damit  identifiziert. Ihr unterliegt einer großen Täuschung. Kommt aus ihr  heraus – erkennt euch selbst.
Wie kann man sich selbst erkennen?  Wir sind bereits gefangen. In jeder Hinsicht gebunden können wir nicht  nach oben gehen, und so sendet Gott euch Hilfe. Er bringt euch mit  jemandem in Verbindung, der euch nach oben bringen kann. Die größte Tat  des Meister, durch die man erkennen kann, dass Er etwas (Besonderes)  ist, ist (die Tatsache), dass Er euch praktisch demonstriert, wie man  sich über das Körperbewusstsein erhebt. Und das ist eure Aufgabe. Wie  kann sie getan werden? Indem eure Aufmerksamkeit kontrolliert und zum  Sitz der Seele auf den Bereich hinter euren Augen gelenkt wird. Dort  erkennt ihr die Kraft, die euch im Körper kontrolliert. Wir leben in  diesem Körper, und diese Kraft lebt in demselben Körper. Warum können  wir Ihn (Gott) dann nicht sehen? Weil wir mit der Welt identifiziert  sind. Ich kann euch nur dann sehen, wenn ich euch anschaue, ich kann  nicht sehen, was hinter mir ist.
Wisst ihr, weshalb ihr (in die  Welt) verstrickt, gefangen seid? Wie Er euch aus dem Gefängnis holen  kann? Wer ihr seid und wo euer wahres Zuhause liegt? Wer euch dabei  helfen kann? Wie ihr all die Sünden der vergangenen Geburten wegwaschen  könnt? Der menschliche Körper ist die einzige goldene Gelegenheit, in  dem euch das alles möglich gewesen wäre – diesen Körper habt ihr  erhalten. Könnt ihr es aus eigener Kraft beenden? Nein? Wenn ein  Kleidungsstück sehr schmutzig ist, bringt ihr es zu einem Wäscher oder  gebt es in eine Waschmaschine. Bringt es dorthin! Selbst das  schmutzigste Kleidungsstück wird gereinigt werden. Was ist Schmutz?  Alles, was nur äußerer Ausdruck ist – entschuldigt – sei es nun gut oder  schlecht. Handschellen mögen aus Gold oder Eisen sein, werden sie euch  nicht beide gefangen halten? Solange ihr der Handelnde seid, werdet ihr  zu ernten haben, was ihr aussät. So helfen euch die Meister, eure  Aufmerksamkeit von außen und vom Körper zurückzuziehen und geben euch  davon eine Erfahrung. Ebenso bringen sie euch in Verbindung mit der sich  zum Ausdruck bringenden Gotteskraft, die der direkte Weg zurück zum  absoluten Gott ist.
Führen all diese Ismen und äußeren  Kennzeichen (durch die man sich zu einer Religion bekennt) dorthin? Der  Zweck, sich einer Geistesschule anzuschließen, wäre eigentlich, dahin zu  gelangen. Die Meister geben einen Auftrieb, um euch auf dem Weg  anzuspornen und sagen, dass diese Welt nicht euer Zuhause ist. Wenn ihr  das zu eurem Motto macht, werdet ihr euch verändern. Das bedeutet nicht,  dass dann nichts mehr zu tun bleibt, sondern habt gleichzeitig Achtung  für alle, die durch die fließende Feder Gottes mit euch verbunden worden  sind als eine Folge von dem, was ihr gesät habt. Zahlt (die Schulden)  an sie frohgemut zurück und findet den Weg nach Hause. Dieser Weg liegt  in euch. "Klopft innen an!", sagte Emerson; alle Schriften drücken das  aus. Diese Dinge werden auf die eine oder andere Weise dargelegt, um  ganz klar zu machen, was was ist.
Was habt ihr also heute  gelernt? Diese Welt ist nicht eure Heimat. Habt ihr es (wirklich)  gelernt? Versucht diese Frage klar zur verstehen: Diese Welt ist nicht  eure Heimat. Ihr müsst (einmal) gehen. Wann? Das wisst ihr nicht, aber  der Zeitpunkt ist festgelegt. Wenn man einen Prüfungstermin nicht kennt,  dann sollte man jeden Moment vorbereitet sein. Es ist richtig, wir  sollten Weitblick besitzen, und wir haben das, denn wir haben  Unterscheidungsvermögen, von dem wir den besten Gebrauch machen sollten.  Die Meister achten nicht darauf, welche Abzeichen ihr tragt. Sie sehen  euch als Mensch, als bewusstes Wesen. Ihr wohnt im menschlichen Körper,  und Er wohnt auch dort. Er liebt euch alle. Aber Er fragt euch: "Wie  lange wollt ihr euch noch weiter von eurem Zuhause entfernen?" Kennt ihr  das Gleichnis, das Christus erzählte? Die Meister sprechen in  Gleichnissen, manchmal direkt. In diesem Gespräch hier wird es  unmittelbar erklärt. Wenn ihr gern ein Gleichnis hört, lasst uns das von  Christus nehmen: Er sprach von einem reichen Mann, der Söhne hatte.  Einer war sehr ungezogen und sagte: "Vater, gib mir meinen Anteil am  Besitz. Ich bin dein Sohn!" Sein Vater sagte: "Gut, nimm ihn." Er gab  ihm – das ist das Schöne – alles, was seinem Anteil entsprach. Der Sohn  ging weg, amüsierte sich und gab alles, was er hatte, für leichtsinnige  Vergnügen aus. Das Ergebnis war, dass ihm nichts mehr blieb, keine  Nahrung, keine Kleidung. Er war in großen Schwierigkeiten. "Was soll ich  jetzt tun? Es gibt keine Hoffnung mehr." Eines Nachts sagte er: "Mein  Vater hat so viele Diener in seinem Haus, ich gehe dorthin, und wenn er  mich einstellt, werde ich etwas zu essen bekommen." So kehrte er um,  zurück zu seinem Vater. Der Vater erfuhr, dass sein Sohn gekommen war  und war überglücklich. Wenn der verlorene Sohn gefunden wird, wird sich  der Vater dann nicht freuen? Er sagte: "Gut, holt ihn herein, macht ihm  ein Bad und gebt ihm gute Kleidung." Er begann, eine Feier im Haus  vorzubereiten. Die anderen Söhne sagten: "Vater, wir waren dir gegenüber  sehr gehorsam, aber du hast dich niemals so gefreut. Jetzt ist der Sohn  da, der all deinen Reichtum verschleudert hat, und du freust dich!" Der  Vater antwortete: "Er kehrte zurück, er ist wiedergekommen." So freut  sich Gott auch, wenn ihr wieder zu Ihm zurückkehrt. Deshalb sendet Er  von Zeit zu Zeit Boten, um euch nach Hause zu bringen.
Guru Nanak  gibt ein Beispiel: Wenn eine Frau von ihrem Mann weggeschickt wird und  sie zu ihren Eltern oder anderswo hingeht, dann gibt es Hoffnung, wenn  sie dennoch ihren Ehemann in liebevoller Erinnerung behält und nichts  Ungebührendes tut. Wenn sie jedoch einen leichtsinnigen Lebenswandel  beginnt und allen Freuden ergeben ist, meint ihr, dass ihr Ehemann  jemals möchte, dass sie wieder zurückkommt? Wenn das Gebet aus der Tiefe  ihres Herzens kommt, dann sind die Gedanken sehr mächtig und der  Ehemann sendet jemanden (und sagt): "Bitte, bringe sie zurück." Was  sollte sie tun, wenn er kommt? Sie sollte dann nicht auf ihre Eltern  hören, sondern geradewegs nach Hause gehen, denn ihr Mann möchte sie  zurück. 
Der Meister gibt uns dieses Gleichnis: Wir sind von  unserem Zuhause vertrieben worden. Gott ist unser wahrer Meister. Er  sandte einen Boten, um uns nach Hause zu bringen. "Sorgt euch nicht  darum, was die Welt sagt, geht bitte nach Hause." Denn Er hat Ihn  gesandt. Ihr wisst, dass man Enten und Hühnern Eier zum Ausbrüten  unterlegt. Wenn die Jungen schlüpfen, laufen sie zum Wasser, wie zum  Beispiel an diesen Teich. Die Entenjungen stürzen sich direkt in das  Wasser, während die Kücken und Hennen zu rufen beginnen: "Oh, sie  ertrinken, sie ertrinken, sie ertrinken!" In Wirklichkeit ertrinken sie  nicht, sie sind nur zu dem zurückgekehrt, was der Natur der Enten  entspricht. Ähnlich ist es auch bei den Meistern. Sie kommen, und zu  denen, die Ihnen folgen, sagen die Menschen: "Sie werden ertrinken."  Kümmert euch nicht darum, was die Menschen sagen. Wenn ihr selbst sehen  könnt, was was ist und ihr es bezeugen und es selber sehen könnt, warum  sollte man dann von anderen vom Weg abgebracht werden? 
"Macht  also bitte den besten Gebrauch von der Zeit, in der ihr hier seid. Das  ist der erste Vortrag hier, ich denke, ich habe euch alles gesagt, was  ihr zu tun habt. Wir können bei der einen oder anderen Gelegenheit noch  weiter über dieses Thema reden. Wir müssen nach Hause gehen, und so  müssen wir uns vorbereiten."

 
                                                                     
                                                                     
                                                                     
                                                                     
                                                                     
                                                                     
                                                                     
                                                                     
                                                                     
                                                                     
                                                                     
            			
		
		         
            			
		
		         
            			
		
		         
            			
		
		         
            			
		
		        