Die Meister gehören nicht jemand bestimmten, sie kommen für jeden, nicht nur für die eine oder andere Gruppe. Sie vermitteln uns ein Wissen, das jenseits der Sinne liegt - es ist ein Ozean der Berauschung, ein gewaltiger Glanz der Glückseligkeit.

Sant Kirpal Singh

Botschaft 1958

Verfasst von Sant Kirpal Singh am 12. Juli 1958 anlässlich des Geburtstages von Hazur Baba Sawan Singh

Hazur Baba Sawan Singh

Liebe Brüder und Schwestern, ihr Lieben!
Möge die Gnade meines Meisters mit euch sein.

Ich spreche zu euch aus dem feierlichen Anlass des hundertsten Geburtstages meines Meisters Hazur Baba Sawan Singh Ji. Maharaj. Zuallererst möchte ich euch sagen, dass solche Persönlichkeiten die Bühne der Welt betreten, um das Kind Menschheit in die wahre Heimat ihres Vaters zurückzuführen. Sie sind Kinder des Lichts. Wenn sie kommen, geben sie dieses Licht allen, ungeachtet von Glaube oder Hautfarbe. Sie versichern, dass (auch) sie einen physischen Körper bestehend aus fünf Elementen haben, aber sie sprechen von Gott inspiriert. Sie sind somit das Sprachrohr Gottes, des Ungeborenen – ohne Anfang und ohne Ende. Sie sind nicht, wie alle anderen, dem Rad der Wiedergeburt unterworfen, da sie sich völlig mit Gott identifiziert haben; Sohn und Vater wurden zu ‚Partnern im Leben‘ – sie wurden eins, zwei in einem. Auch Christus sagte: „Ich und mein Vater sind eins.“ Sie kommen in die Welt, wie ein Arzt das Gefängnis besucht, um nach dem physischen Wohl der Gefangenen zu schauen. Er kann kranke Gefangene aus dem Gefängnis schicken, damit sie im Krankenhaus versorgt werden. Sie wirken als Erlöser und befreien die Seelen aus den Fesseln von Gemüt und Materie. Sie selbst sind dem Rad der Geburten und Tode nicht unterworfen. Sie werden mit dem Auftrag gesandt, die Menschheit zu befreien, unabhängig von Kaste, Glaube oder Hautfarbe.

Ich erinnere mich an einen Abend, an dem der kürzlich verstorbene Dr. Johnson und ich bei Baba Sawan Singh Ji Maharaj saßen. Von sich aus bemerkte Er: “Wenn wir kommen, bringen wir unseren eigenen Mitarbeiterstab mit; wenn wir an einer Stelle erfolgreich waren, werden wir zur anderen Seite berufen.“ Diese Worte beinhalten in Essenz, was Er war, sowie seine Lebensaufgabe, und wie solche Heilige die Arbeit Ihrer Mission leiten.

Das zeigt ganz deutlich: Er wurde mit einem Auftrag von Gott gesandt, und Er wurde nicht zum ersten Mal hierher geschickt und war in der Mission, mit der Er beauftragt wurde, immer erfolgreich und brachte auch immer Seinen Mitarbeiterstab mit, um Sein Werk auszuführen. Gesegnet sind jene, die das große Glück hatten, zu Seinen heiligen Füßen zu sitzen und Seiner Spur zu folgen. Ebenso wird es jenen, die Ihm, dem personifizierten Wort, das Er war, und Seinen Lehren folgen, gelingen, das wahre Ziel des menschlichen Lebens zu erreichen: mit Gott in Einklang zu kommen. Darüber hinaus sind jene, die für Seine edle Sache arbeiten, seine wenigen Erwählten, um das Werk fortzuführen. Seine Arbeit hat nicht aufgehört, sie geht beständig weiter und erblüht. Er hat die Saaten gesät, die Pflanzen zum Wachsen gebracht. Sein ‚Weinberg‘ wurde weitergegeben, um von Tag zu Tag üppiger zu gedeihen in Form des Ruhani Satsang*, dessen Mitglieder ihr alle seid – sozusagen als Arbeiter im Weingarten Gottes. Gesegnet sind jene, die ihr Leben, ihr Herz und ihre Seele ganz der Verbreitung Seiner edlen Mission gewidmet haben, sowie auch jene, die mit ihnen zusammen arbeiten, die zusammen mit ihnen daran arbeiten, neue (Sprösslinge) hervorzubringen. Denkt daran, dass ein Baum an seinen Früchten erkannt wird. Einen Propheten erkennt man an seinen Anhängern, die so vollkommen geworden sind wie er. Ich schätze den liebevollen, selbstlosen Dienst, den ihr alle geleistet habt. Lasst mich jedem einzelnen von Euch zu der Arbeit, die ihr leistet, gratulieren. Ich wünsche euch allen, dass ihr jeden Gedanken an eure Person und euer selbstsüchtiges Ich beiseitelasst und zusammenarbeitet, um das von Ihm vorgegebene Werk zu fördern.

Den Geburtstag eines Meisters wirklich zu feiern heißt, nach dem zu leben, was Seinem Ideal entspricht; nämlich ein ethisches und reines Leben, Liebe für Gott und die gesamte Schöpfung und sich während des Lebens ins Gottbewusstsein zu erheben – es in der Praxis mit dem eigenen Leben zu schreiben.

Einmal wurde ein ergebener Schüler gebeten, die Lebensgeschichte seines Meisters niederzuschreiben. Jahre vergingen und die Leute fragten ihn, wann er mit dem Aufzeichnen der Lebensgeschichte – mit dem er beauftragt worden war – fertig sein würde. Daraufhin antwortete er: "Ich schreibe Tag und Nacht unermüdlich, um den Idealen Seines Lebens in meinem eigenen Leben praktische Gestalt zu verleihen.“ Die wahre Lebensgeschichte meines Meisters Sawan Singh Ji zu erzählen oder zu schreiben besteht natürlich darin, praktisch nach dem zu leben, was Er uns vorgegeben hat. Gott sei gebeten, dass ich fähig sein möge, die wahre Geschichte Seines Lebens zu erzählen und zu vollenden, bevor mein Aufenthalt auf dieser Erde zu Ende ist; und ich würde auch euch empfehlen, dem Beispiel zu folgen, das vor euch steht.

Gott im Meister sieht alles und überschüttet alle, die den Willen Seines Vaters ausführen, mit Gnade.

Meine besten Wünsche sind immer mit euch allen, Kirpal Singh

* In Sant Kirpal Singhs letztem Rundschreiben "Über die Einheit des Menschen" vom 15. Mai 1974 vermerkte Er unter dem folgenden Punkt:
9. Vielleicht sollte klargestellt werden, dass der Feldzug für die Einheit des Menschen über der Ebene der Religionen ausgetragen werden muss, ohne auf irgendeine Weise das religiöse und soziale Gefüge zu beeinträchtigen. In der Praxis muss er den Segen und die Unterstützung all jener bekommen, die an das Evangelium der Einheit des Menschen glauben und ihm Stärke geben können, indem sie es in jedes menschliche Herz ihrer Umgebung tragen und die Menschen von der Notwendigkeit überzeugen, es im täglichen Leben zu praktizieren. Der Feldzug für die Einheit des Menschen wird weder den Namen "Ruhani Satsang" noch den irgendeiner anderen ähnlichen Organisation tragen. Die Begeisterung seiner Vertreter ist die eigentliche Kraft, die hinter diesem Feldzug steht.

 

 

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